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Kodex (EBOOK)

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Leseprobe

Kapitel 1.
POMPEJI 79 n. Chr.
ERSTER TAG DES VESUVAUSBRUCHS
Flavia streckte die Hände aus, um das Gleichgewicht zu halten, und duckte sich in einen Hauseingang, um dem Ansturm der Menschen zu entgehen. Die panische Menge hatte sie mitgerissen, und es war kein Wunder, dass sie nicht niedergetrampelt worden war.
Wieder stieg der Schwefelgeruch in die Nase, eine Vorwarnung vor den Flammen. Es war Tag, aber dunkler als die schwärzeste Nacht. Ein breites Flammenmeer verschlang ein weiteres Gebäude in Pompeji, doch dieses Mal erhellte es den Weg zum Ufer. „Geh aufs Meer zu“, hatte Titus gesagt.
Flavia holte tief Luft und zögerte, aus der Tür in die herabfallende Asche hinauszutreten. Als sie ihre Hand ausstreckte, bebte das Gebäude und schien auf sie zuzurutschen. Flavia stürzte erschrocken nach vorne.
Wie so viele andere hatte Flavia sich zum Schutz vor der Asche ein Kissen um den Kopf gebunden, doch jetzt fiel die Asche noch heftiger. Schlimmer noch: Sie wurde von geschwärzten Steinsplittern und winzigen Stücken stechenden Bimssteins begleitet.
Die Mischung aus Steinen und Asche bedeckte rasch den Boden und Flavia musste über Schutthaufen klettern. Einige der Steine ​​brannten und verbrannten ihre Hände.
Als sie zum Ufer rannte, tauchte hinter ihr eine dunkle Wolke auf, die ihr wie eine Flut folgte, die sich über das Land ergoss.
Als Flavia schließlich das Meer erreichte, fand sie eine in Panik geratene Menschenmenge am Ufer vor. Die dunkle Aschewolke, die ihr folgte, zog vorbei und bedeckte das Meer. Für einen kurzen Augenblick hatte sie die Insel Capri und das Vorgebirge von Misenum erblickt; nun ließ die Wolke beide augenblicklich verschwinden.
Flavia wurde plötzlich klar, dass sie jetzt sehen konnte, dass das Ufer voller Menschen war, die brennende Fackeln oder Öllampen trugen. Sie alle versuchten verzweifelt, Pompeji zu verlassen.
Das Ufer selbst war mit Asche und Steinen bedeckt und versperrte den Weg zum Meer.
In den Feuerstürmen konnte Flavia mehrere römische Kriegsschiffe auf See sehen, deren Ruder im unheimlichen Licht schimmerten. Zu ihrem Entsetzen segelte die Flotte direkt an Pompeji vorbei und steuerte zweifellos Stabiae weiter unten an der Küste an. Ihr Herz sank. Von dort aus gab es keine Hoffnung auf Rettung. Die Schiffe mussten festgestellt haben, dass die Bucht unpassierbar war.
Die See schien zunächst sehr rau zu sein, ließ dann aber für einen Moment nach, und überall auf den Trümmern am Ufer lagen Fische. Überall versuchten die Leute, kleine Boote über die Trümmer ins Meer zu ziehen, aber die Asche fiel in die Boote und machte sie zu schwer, um sie zu bewegen. Flammen zersplitterten und verkohlten einige der Boote. Einige schafften es, ihre Boote in die raue See zu bringen, indem sie sie mit Mühe über die Asche zogen, die das seichte Wasser blockierte.
Die Asche fiel immer heißer und dichter herab, begleitet von größeren Bimssteinstücken und brennenden Steinen.
Flavia war benommen und eilte am Ufer auf und ab, auf der Suche nach Titus oder einem Mitglied ihrer Familie. Plötzlich gab es ein starkes Beben und das Meer wurde zurückgesogen. Diesmal bewegte sich die Küstenlinie heftiger ins Meer hinaus und ließ Fische auf dem trockenen Sand zappeln. Viele Menschen riefen verzweifelt zu ihren Göttern.
Die Asche fiel jetzt stärker und Flavia musste sie immer wieder abschütteln, sonst hätte sie das Gewicht bald begraben. Die Dunkelheit lichtete sich kurzzeitig etwas und die Sonne schien durch. Diese jüngste Entwicklung war alles andere als beruhigend, sie ermöglichte Flavia lediglich zu sehen, dass tote Fische über das Ufer verstreut lagen und die Uferlinie nach außen gedrückt worden war.
Eine Hand landete auf ihrem Arm, gerade als der Himmel schwarz wurde.
Sie drehte sich um und blickte in Rufus‘ angespanntes Gesicht. Sogar im Lampenlicht konnte sie die Anspannung in seinem Gesicht erkennen.
„Titus sagte, du wärst am Meer. Beeil dich, du musst mitkommen.“
„Wo ist Titus?“ Sie konnte kaum sprechen – der Schwefelgeruch wurde mit jeder Sekunde schlimmer und ihre Kehle war wie zugeschnürt.
Rufus legte seine Hände auf ihre Schultern und rang nach Luft, wobei er laut keuchte. Er sprach in kurzen Sätzen. „Er hat eine Kopfwunde. Es ist nicht schlimm. Du musst mitkommen. Ich habe Karren bereit. Der einzige Ausweg ist über Land. Beeil dich! Es wird schlimmer. Wir haben nicht viel Zeit.“
Flavia nickte.
„Beeil dich, Flavia“, drängte Rufus erneut. „Der Berg stößt giftige Luft aus. Ich habe Menschen vor meinen Augen sterben sehen. Der Wind bläst sie direkt auf uns zu. Beeil dich, Flavia, beeil dich!“
Flavia trat vor, doch Rufus‘ Hand packte sie erneut am Arm. „Wenn ich es nicht schaffe, musst du diesen Kodex sicher aufbewahren. Beschütze ihn mit deinem Leben.“
Er drückte ihr ein Papyrusnotizbuch in die Hand.

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